Bildkritik. Ja oder Nein?

Oft sehe ich in den „sozialen Medien“, dass Fotografen ganz wild darauf sind, die Meinung anderer für ihre Bilder zu bekommen. Meine Meinung: 10 gefragt, 12 Meinungen bekommen, die einem nichts bringen. Da Fotografie eine Kunstform ist, ist eine Kritik in der Regel widersinnig und schadet eher der eigenen Idee. Wenn man denn eine hat. Daran scheitert es schon bei vielen. Die Idee ist wichtig, und das Konzept! Irgend jemanden, irgendwo hinstellen, sich verbiegen und grinsen lassen, das kann ja nun fast jeder. Passt das Model zu deinem Konzept? Hat es die passende Kleidung dafür an? etc. pp. Wenn man unsicher ist, ob man was gutes abgeliefert hat, sollte man sich nicht noch gff. den Shitstorm derer aufladen, die auch keine Ahnung haben. Vergleich es lieber mit den Fotografen und deren Bildern selbst, die dir was bedeuten oder dem Stil, den du gerne magst für dich selbst, und den du erreichen wolltest! Lass dich auch nicht von den ewigen Technikangaben verwirren und verarschen, wenn immer dran steht: „Mit Kamera XY, Objektiv soundso gemacht mit der Blende soundso etc.“ Die geilste Kamera und das teuerste, ausgefallendste und seltene Objektiv bringen dir nichts, wenn du kein Konzept hast. Dazu hast du nie dieselben Lichtbedingungen, wie der andere Fotograf. Dazu ist die beste Kamera die, die du dabei hast!

In der Fotografie gibt es nahezu kein richtig oder falsch. Ok, man sollte hier und da schon einige fotografische Regeln kennen. Aber auch diese dürfen dann gebrochen werden, wenn es dem Bild gut tut.

Aber Fotos, Musik und Kunst werden nun mal meistens nach Geschmack beurteilt. Und dieser ist unterschiedlich. Ich mag besonders am Fotografieren, dass nur ich bestimme, wie mein Foto auszusehen hat, und mir kein Chef oder Besserwisser oder „sonst wer“ reinreden kann.

Jeder äußert seine Meinung nach seinen eigenen Maßstäben, Erfahrungen und seines Wissens, bzw. Nichtwissens. Da sehe ich auch bei mir eine Parallele zum Musikmachen. Eine Kritik ist immer subjektiv. Ich mache z.B. nur rein elektronische Musik, ist doch klar, dass ein Gitarrenliebhaber eher mein Werk als für sich unpassend ansieht.

Subjektiv hat der Kritiker sogar Recht. Aber diese Kritik nützt halt niemanden.
Ein Ratschlag macht für mich nur Sinn, wenn ich jemanden frage, von dem ich etwas lernen will.

Die meisten selbsternannten Kritiker sehen sich selbst in der Regel nur als Gönner. Möchten sich ungefragt auf Kosten des Fotografen oder Künstlers zur Geltung bringen.

Irgendeine unüberlegte und unausgereifte Kritik kann dich am Ende noch in eine Sackgasse führen oder auf einen falschen Weg, oder sogar zum Aufhören bewegen. Besonders die Meinung von engen Freunden, denen man sonst auf anderen Gebieten sehr vertraut, kann problematisch sein und dies bewirken. Lass Dich nicht darauf ein! Versuch nicht, sie zu überzeugen. Mach dein Ding! Bis du selbst zufrieden bist. Nur das zählt. Wenn ich Menschen fotografiere, muss das Foto nur 2 Leuten gefallen. Dem Model und mir. Ende.

Ich möchte mit diesem Zitat den Beitrag schließen, an das ich mich immer prinzipiell halte:

„I don’t fuck around, I know what I want“
[Noel Gallagher, Oasis]